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Deutsch-Polnisches Gespräch: Der Osten – Konstruktion oder Realität? Deutsch-Polnische Perspektiven.

Mit Prof. Dr. Dirk Oschmann und Dr. Justyna Schulz

Moderation: Prof. Dr. Andreas Ohme

 

Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
Martin-Luther-Straße 14

19:00 Uhr

Eintritt frei

 

Die Deutsch-Polnische Rede bildet traditionell den Abschluss des Festivals polenmARkT in Greifswald. In diesem Jahr erhält das bewährte Format eine neue Gestalt: Anstelle eines klassischen Vortrags erwartet das Publikum ein Gespräch zweier herausragender Stimmen, die deutsch-polnische Sichtweisen auf das Thema „Ost-Identität“ miteinander in Dialog bringen.

Mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ verband sich vielerorts die Hoffnung auf einen Siegeszug der Demokratie. Diese Erwartung wurde jedoch vielfach enttäuscht. In den Ländern des ehemals real existierenden Sozialismus haben sich zunehmend autoritäre Regierungen etabliert, die bisweilen sogar totalitäre Züge tragen. Auch in Polen prägte lange Zeit eine national-populistische Regierung das politische Bild, während in Deutschland – insbesondere im Osten – die AfD Rekordergebnisse erzielt. Entsprechend haftet dem „Osten“ heute ein negatives Image an. Doch wie viel davon ist bloße Konstruktion? Und welche realen Ursachen liegen dieser politischen Entwicklung zugrunde, die mittlerweile auch im Westen spürbar wird? Diesen Fragen widmet sich das deutsch-polnische Gespräch mit Dirk Oschmann und Justyna Schulz. Der Germanist Oschmann hat in seinem viel diskutierten Buch gezeigt, dass sich der Westen auch drei Jahrzehnte nach dem Mauerfall weiterhin als Norm versteht – während der Osten als Abweichung wahrgenommen wird. Dieses „Othering“, so Oschmann, prägt Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft und vertieft gesellschaftliche Gräben. Aus polnischer Perspektive beleuchtet Justyna Schulz, Mitarbeiterin am Instytut Zachodni in Posen, wie sich Vorstellungen vom „Osten“ in der deutsch-polnischen Wahrnehmung entwickeln und welche Folgen dies für die Nachbarschaft beider Länder hat.

Nach kurzen Eingangsstatements (je ca. 10 Minuten) treten die beiden Referierenden in ein moderiertes Gespräch unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Ohme (Universität Greifswald). Im Anschluss wird die Diskussion für das Publikum geöffnet.

Das Deutsch-Polnische Gespräch bietet damit erneut eine Plattform für eine kritische wie auch konstruktive Auseinandersetzung mit der Zukunft der deutsch-polnischen Beziehungen sowie mit der Entwicklung der Grenzregion.

 

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