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Man schrieb das Jahr 1997…

Der erste polnische Kulturabend (von Karin Ritthaler und Matthes Klemme initiiert) fand 1997 im Keller der Slawistik, der Tschaika, statt. 1998 folgte eine Ausweitung zur polnischen Kulturwoche. Erstmaliges Stattfinden des Festivals unter dem heutigen Namen PolenmARkT war 1999. Das Ziel war Vielfalt auf höchstem Niveau, bei größtmöglichem Abstand zu Mainstream und Klischee. Auch erhielt das Organisationsteam Unterstützung vom späteren Rektor der Universität Hans-Robert Metelmann. 2000-2005 wurde das Festival jährlich ausgetragen.

2006 nahmen unter anderen Andrzej Stasiuk, Fred Gebler, Michael Düring, Marcin Wołoszyn, Michał Majerski, Kamil Majchrzak, Andrzej Stach und Dietrich Schröder teil. Der PolenmARkT feierte 2007 sein zehnjähriges Bestehen. Es nahmen unter anderen Olga Tokarczuk, Zygmunt Januszewski, Tobias Weger, Michael Majerski, Bartosz Wielinski, Gerhard Gnauck und Jan M. Piskorski teil.

Das Festival fand 2008 das letzte Mal unter Leitung von Christian Lübke statt. Es nahmen unter anderen Stefan Chwin, Michael Majerski, Jan M. Piskorski, Paul Meyer, Krzysztof Zastawny, Aga Zaryan, Kinga und Karol Masternak teil.

2009 stand der polenmARkT unter dem Motto: „Polen und seine Nachbarn“. Hierdurch sollte sich das Festival in Richtung Ost- und Westeuropa öffnen und auch die Rolle Polens als ein Land mit bewegten Grenzen betont werden. Auch verlieh die Sparkasse Vorpommern den 10. Preis für Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit. Ebenso geehrt wurde Władysław Filipowiak mit dem Preis „Pomerania Nostra“, welcher im Zusammenhang mit dem Festival verliehen wurde. Es nahmen unter anderen Natalia Sniadanko, Piotr Lachmann, Marcin und Bartłomiej Oleś, Hans Thill, Andrzej Kopacki, Matthias Kneip und Klaus Harer teil.

Zur Eröffnung des PolenmARkTes 2010 sprach der Botschafter Polens Marek Prawda. Auch fanden zum ersten Mal Veranstaltungen außerhalb Greifswalds, in Stralsund, statt. Dem Mediziner Tomasz Gredes wurde für Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit der 11. Förderpreis der Sparkasse Vorpommern verliehen.

Pomerania Nostra

Im Jahr 2011 verlieh die Jury des Pomerania Nostra-Preises dem PolenARkT ihre Auszeichnung und würdigte damit das Engagement der ehrenamtlichen Vereinsmitglieder für die Vermittlung der polnischen Kultur. Gäste des polenmARkT 2011 waren unter anderem Joanna Bator, Esther Kinsky und Martin Pollak, Oliver SpatzR.U.T.A. & MoskwaFelix Kubin und The Complainer, Bester Quartet, Leszek Możdżer und Big Fat Mama.

2012 konnte das 15-jährige Jubiläum gefeiert werden. Literarische Höhepunkte bildeten Wojciech Kuczok, Janusz Leon Wiśniewski, Juri Andruchowytsch und Alhierd Bacharevič. Für musikalische Abwechslung sorgten „Mikrokolektyw“ , „Mosaic“ , „Paula i Karol“, „Karbido“ mit Jurij Andruchowytsch, „Ras Luta & Riddimband“ und „Atom String“ mit Nika Lubowicz.

Das Programm 2013 beinhaltete unter anderem folgende Veranstaltungen: Lesungen mit Tadeusz Dąbrowski und Alexander Gumz, Mariusz Czubaj und Daniel Odija. Im Rahmen des Festivals wurden im Jahre 2013 mehrere Preise verliehen: Der Wissenschaftliche Förderpreises des Botschafters der Republik Polen, der Deutsch-Polnische Forschungspreis 2013, der Förderpreises der Sparkasse Vorpommern und der Preis Pomerania Nostra. Musikalische Höhepunkte des Festivals waren Sean Noonan,  Alte Zachen, Polski Ogień, Hubert Szczęsny und Kuba Kleinschmidt, WC, kIRk  und Klezmafour. Darüber hinaus gab es noch ein klassisches Konzert in der Universitätsaula: Bachs Goldbergvariationen in der Fassung für Kammerensemble von Józef Koffler.

Das Programm des Jahres 2014 war lesungsreich. Jacek Dehnel, Szczepan Twardoch und Olaf Kühl, Magdalena Parys, Tanja Maljartschuk und Brygida Helbig kamen nach Greifswald.  Zehn Lesungen für Kinder mit Grzegorz Kasdepke, Anna Onichimowska und Paweł Beręsewicz fanden stattMusikalisch wurde Polen von Dezerter, Napszyklat, The Sunlit EarthVooVoo, Julia Marcell und DJ Maken repräsentiert.

Neuer Vorstand

Nachdem der ehemalige Vorsitzende, der Slawistikprofessor Alexander Wöll, Greifswald verließ, wählte die Vollversammlung des Vereins im Februar 2015 Bernhard Brehmer, ebenfalls Slawistikprofessor, zu seinem Nachfolger.

Die Eröffnung im Jahre 2015 begann mit der Verleihung des Förderpreises für deutsch-polnische Zusammenarbeit an der Universität Greifswald („Sparkassenpreis“). Mit dem Förderpreis wird die Forschungsarbeit junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, die im Rahmen einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit entstanden ist oder einen bedeutenden Beitrag zum Kontext der deutsch-polnischen Beziehungen leistet.

Darüber hinaus wurden 2015 zahlreiche Autorenlesungen mit namhaften Persönlichkeiten wie Artur Becker, Piotr Paziński, Błażej Dzikowski und Paulina Schulz angeboten. Im Café Koeppen wurden die eindrucksvollen Texte von Witold Gombrowicz durch Hannes Rittig zu Gehör gebracht und in Schönwalde II „entführten” Wojciech Widłak und Jan Holten die Kleinen in die magische Welt der Literatur. Auch Filmabende im Pommerschen Landesmuseum sowie in der Brasserie Hermann gehörten ebenso zum Programm. In der gemütlichen Kulturbar, im traditionsreichen Theater (mit dem Projekt „Sefardix“), in der prunkvollen Universitätsaula (Konzert mit Michał Jacaszek und Mikołaj Trzaska) und im urigen St. Spiritus (Abschlusskonzert mit MA) erklang polnische Musik in unterschiedlichsten Tönen. Theaterfreunde freuten sich über Katja Klemt’s Inszenierung eines Stücks von Sławomir Mrożek mit StuThe („Auf hoher See„). Und selbstverständlich wurde wieder ordentlich polnisch gefeiert: im Geokeller, IKUWO und im Klex.

Im Jahre 2016 fand der polenmARkT vom 17. bis 26. November statt.  Zehn Tage lang luden die polnischen Kulturtage mit vielfältigem Programm ein, an zahlreichen Orten zwischen Innenstadt und Schönwalde II  die facettenreiche und äußerst spannende polnische Kultur live zu erleben. Lesungen mit Autoren wie Krzysztof Niewrzęda und Agnieszka Kowaluk gehörten ebenso dazu wie ein Literaturprogramm speziell für Kinder mit der Kinderbuchautorin Roksana Jędrzejewska-Wróbel und dem Greifswalder Theaterpädagogen  Jan Holten in der “Schachtel” und in der Stadtbibliothek. Im Café Koeppen präsentierte Hannes Rittig Auszüge des Debütromans “Sitzen vier Polen im Auto” von Alexandra Tobor.

Musik erklang in den unterschiedlichsten Tönen: ganz klassisch in der Universitätsaula mit Krzysztof Meisinger, im Koeppenhaus mit dem Jazz-Gitarristen Raphael Rogiński, mit dem zwischen Industrial folk und Ethno noise angesiedelten Duo Shivers & Shakes in der Kulturbar sowie mit der Rock & New Wave Band The Shipyards im Heineschuppen.

Freunde des Films freuten sich über Filmabende im Pommerschen Landesmuseum und in der Tschaika freuen.

Vorträge zur Geschichte der polnischen Oppositionsbewegung oder zu den Odermetropolen Breslau und Stettin rundeten das Programm ab.

Zum Finale konzertierten False Month und Chaotic Pieces im St. Spiritus und die vermummten  RSS Boys und DJ Czarny Latawiec heizten den Tanzenden auf der Abschlussparty im Klex kräftig ein

 

polenmARkT 2017

Die Polnischen Kulturtage polenmARkT feierten 2017 ihr 20jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum wurde mit mehreren Veranstaltungen über das Jahr hinweg sowie dem 12tägigen Festival im November begangen. In insgesamt mit 44 Veranstaltungen wurde ein facettenreiches Programm aus den Bereichen Literatur, Kultur, Kunst, Sprache, Geschichte und Musik geboten. Zudem wurde polnische Kunst, die Geschichte des Vereins in Plakaten sowie Aspekte des Zusammenlebens im grenznahen Raum in drei Ausstellungen gezeigt. Der Schwerpunkt im künstlerischen Teil des Programmes lag auf der zeitgenössischen polnischen Kultur, wofür sowohl herausragende junge Nachwuchstalente ebenso wie bekannte Koryphäen ihrer Zunft eingeladen wurden. Im wissenschaftlichen, gesellschaftspolitischen und geschichtsbezogenen Bereich des Programms wurde der Schwerpunkt auf die Region Pommern sowie auf die Beziehungen deutsch-polnischer, grenznaher Regionen gelegt.

Für die Vielfalt des Festivalprogramms und in Anerkennung des Beitrages, den der polenmARkT e.V. für ein zunehmendes und von Sympathie getragenes Interesse an Polen und für ein gutes, partnerschaftliches Miteinander von Deutschen und Polen leistet, wurde dem Verein in diesem Jahr der Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern verliehen.

Gemessen an der Zahl und Resonanz der BesucherInnen, bildeten folgende Veranstaltungen Höhepunkte des diesjährigen Festivals: im musikalischen Programm das Klezmer-Konzert mit KROKE, das Abschlusskonzert mit DIKANDA und die vier Konzerte mit der Blues-Sängerin Magda Piskorczyk. Auch die Band Patricks Hat bewegte die Zuhörenden mit ihrer mal lyrisch-verträumten, mal schwungvoll-mitreißenden irischen und osteuropäischen Folkmusik.

Wie jedes Jahr gab es im Programm zahlreiche Lesungen, in Greifswald und in der Umgebung. Bei den Lesungen für Kinder hat sich das Konzept, die Lesung mit dem polnischen Gast, dem Theaterpädagogen Jan Holten und der Übersetzerin Natalia Zborka zu gestalten, bewährt und fest etabliert. Bei jeder Veranstaltung zeigten sich die Kinder konzentriert und begeistert, kann das eine oder andere Kind sicher nachhaltig für Bücher und das Lesen interessiert werden. Die Lesung mit Stefan Chwin zur Eröffnung des Festivals stimmte viele Zuhörer nachdenklich. Matthias Kneip begeisterte die Wolgaster, Ahlbecker und Ueckermünder mit seinem Buch „111 Gründe, Polen zu lieben.

Höhepunkte aus der Sparte Theater und Film bildeten das Gastspiel des Stettiner Theaters KANA mit dem Stück „Vater“ und die beiden Kurzfilmnächte mit Gästen der Kunstakademie Krakau und dem Direktor des Szczecin European Film Festivals. Zu beiden Events kamen mehr BesucherInnen, als eingelassen werden konnten.

Für das historisch und kulturwissenschaftlich interessierte Publikum standen fünf Vorträge im Angebot. Besonders stark besucht waren die Veranstaltungen zur Geschichte und Entwicklung der Region Pommern im Pommerschen Landesmuseum.

Erstmalig in diesem Jahr gehörte auch eine Comedy Show zum Programm: mit dem Club der polnischen Versager aus Berlin, für dessen Auftritt über 140 BesucherInnen in den Greifswalder Heineschuppen kamen.

Der beliebte Polnische Abend mit dem gemeinsamen Kochen eines polnischen Gerichts, ein Workhop zum Thema Interkulturalität und der zum zweiten Mal durchgeführte Polnisch-Crashkurs rundeten das Programm ab.

In diesem Jahr konnte das Festival auf weitere Orte in Vorpommern ausgedehnt werden: es fanden Lesungen und/oder Konzerte in Anklam, Wolgast, Ueckermünde, Rostock, Heringsdorf (Insel Usedom), Ramin und  Wietstock (Altwigshagen) statt. Zu Gast war das Festival außerdem mit zwei Konzerten in Szczecin. Wie in den vorigen Jahren fanden außerdem Veranstaltungen in Löcknitz statt. Zusammen mit den Veranstaltungen auf Burg Klempenow und in Berlin-Kreuzberg war der polenmARkT somit an 12 Orten präsent.

polenmARkT 2018

Das zehntägige Festival bot in zahlreichen Veranstaltungen wie auch in den vergangenen Jahren ein facettenreiches Programm aus den Bereichen Literatur, Theater, Kultur, Kunst, Sprache, Geschichte und Musik. Zudem wurde polnische Kultur und Küche beim gemeinsamen Kochen zelebriert. Künstlerisch blieb das Festival modern und zeigte eine Ausstellung der Künstlerin Magdalena Kaszuba, die in Form von Comics ihren Eindruck vom Katholischen Glauben in Polen verarbeitete. Eine sowohl interessante als auch außergewöhnliche Ausstellung begeisterte hier die Besucher der Vernissage.

Gemessen an der Zahl und Resonanz der BesucherInnen, bildeten folgende Veranstaltungen Höhepunkte des diesjährigen Festivals: Im musikalischen Programm das Klezmer-Konzert mit Klezmarfour und das Jazzkonzert mit Marek Napiórkowski, einem der bekanntesten zeitgenössischen polnischen Jazz-Gitarristen und –Komponisten, der das Publikum sichtlich faszinierte.

Auch in diesem Jahr bot das Programm zahlreiche Lesungen in Greifswald und in der Umgebung. Bei den Lesungen für Kinder hat sich das Konzept, die Lesung mit dem polnischen Gast, dem Theaterpädagogen Jan Holten und der Übersetzerin Natalia Zborka zu gestalten, weiterhin bewährt und bleibt ein fester Bestandteil des Festivals. Das Team schafft es, bei jeder Veranstaltung die Kinder zum Mitmachen zu bewegen. Das Interesse an den Werken und Autoren kam somit spielerisch jedes Mal zustande. Auch zur Eröffnung des Festivals gab es wieder eine Lesung. Karolina Kuszyk erzählte und las sehr anschaulich über „Poniemieckie“ („Ehemals deutsch“). Die Autorin beschreibt Biografien deutscher materieller Hinterlassenschaften. Matthias Kneip begeisterte das Publikum wie schon im letzten Jahr mit seinem Buch „111 Gründe, Polen zu lieben“.

Höhepunkte aus der Sparte Theater und Film bildeten das Gastspiel des Stettiner Theaters KANA mit dem Stück „Mutter“, was das Gegenstück zu dem im Vorjahr gezeigten Stück „Vater“ darstellte und die beiden Kurzfilmnächte mit Filmen der Kunstakademie Krakau und dem Direktor des Szczecin European Film Festivals. Zu beiden Events waren die Locations wieder gefüllt.

Für das historisch und kulturwissenschaftlich interessierte Publikum standen fünf Vorträge im Angebot. Besonders stark besucht waren die Veranstaltungen zur Geschichte und Entwicklung der Region Pommern im Pommerschen Landesmuseum.

Der Club der polnischen Versager aus Berlin bot auch in diesem Jahr wieder ein außergewöhnliches Unterhaltungsprogramm. In Greifswald, Stralsund und Pasewalk brachten die Künstler die Zuschauer ausnahmslos zum Lachen.

Eine Neuheit stellte in diesem Jahr ein Symposium zu dem Thema „Blick zurück in die Zukunft – 100 Jahre Frauenwahlrecht in Polen und Deutschland“ im Gutshaus Ramin dar, bei dem die historische und aktuelle Situation diskutiert und neue Denkanstöße gegeben werden sollten.

In diesem Jahr konnte das Festival auf weitere Orte in Vorpommern ausgedehnt werden: Es fanden Lesungen und/oder Konzerte in Ramin, Neuenkirchen, Ferdinandshof, Ducherow, Pasewalk, Trassenheide, Stralsund und Griebenow statt.

polenmARkT 2019

Bereits vor der offiziellen Eröffnung begann das Festival, mit einer Theateraufführung des Theater Brama. Das Stück „Ghost Dance“ berührte den gefüllten Saal sichtlich. Zuschauer aller Generationen unterhielten sich danach noch angeregt mit den SchauspielerInnen über das Gesehene.

Gemessen an der Zahl und Resonanz der BesucherInnen, bildeten folgende Veranstaltungen Höhepunkte des diesjährigen Festivals: Im musikalischen Programm das Konzert von Karczmarze, welches im Theater Vorpommern stattfand und dort die Zuschauer aus ihren Sitzen hob und die Jazzkonzerte des Kasia Bortnik-Trios, welche mit ihrem unverwechselbaren Klang zahlreiche Zuschauer, in Greifswald, Trassenheide und Stralsund verzauberten. Wie immer war der Abschlussabend ebenfalls ein Highlight der Festtage. Gleich zwei ausgezeichnete Bands (zum einen die Gruppe HuRaban und zum Anderen die Familienband Kapela Maliszów) bewegten die Zuschauer zum Tanzen und um die tolle Stimmung noch ausnutzen zu können, spielte ein DJ noch einige Stunden für das ausgelassene Publikum.

Auch in diesem Jahr bot das Programm zahlreiche Lesungen in Greifswald und in der Umgebung. Zur Eröffnung gab es diesmal eine Lesung mit Sylwia Chutnik. Sie stellte dabei Orte und Menschen vor, die sie in ihren beiden Büchern – der Erzählsammlung „Weibskram“ (Kieszonkowy atlas kobiet) und dem zweisprachigen Reiseführer „Warschau der Frauen/Women´s Warsaw“ – behandelt hatte. Die Lesung „Kleine Himmel“ mit Brygida Helbig im Atelier Otto Niemeyer-Holstein (Koserow), in der es um Polen mit deutschen Wurzeln und über Deutsche, die in Polen geblieben sind und eine polnische Identität unter politischem und gesellschaftlichem Zwang annahmen ging, zog viele BesucherInnen an, zum Teil auch aus Greifswald. Auch die Lesungen für Kinder (diesmal mit Justyna Bednarek) durften selbstverständlich nicht fehlen und animierten wieder zahlreiche Kinder zum Mitmachen und Verstehen.

Wie immer gut besucht, waren auch die Kurzfilmabende in der Brasserie Hermann und die ausgiebigen Diskussionen und Fragerunden im Anschluss an die Filme.

Für das historisch interessierte Publikum war wohl der Vortrag von Krzysztof Ruchniewicz ein Höhepunkt des Festivals. Im Krupp Kolleg sprach der Historiker über die aktuelle politische Lage und zeigte die Zusammenhänge von Geschichte bzw. selektiver Geschichtskultur und Populismus auf. Zugleich wurden die Möglichkeiten einer kritischen Herangehensweise an Geschichte und die Bedrohungen, denen eine solche dann oft ausgesetzt ist, deutlich.

Wie auch im letzten Jahr haben wir Wert darauf gelegt, das Festival nicht nur in Greifswald, sondern auch in der Region stattfinden zu lassen. So gab es wieder mehrere Veranstaltungen in Stralsund, außerdem auch in Koserow, Görmin, Ahlbeck, Jatznick, Ferdinandshof und Pasewalk, wo wir verschiedene Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und einen Theaterworkshop stattfinden ließen.

Der polenmARkT trotz(t) Corona (2020)

Aufgrund der Corona-Pandemie konnte das alljährliche Festival polenmArkT nicht in gewohnter Form stattfinden. Angesichts der zu beachtenden Hygiene-Vorschriften waren größere Indoor-Veranstaltungen, wie beispielsweise Konzerte im St. Spiritus oder im Landestheater Vorpommern ebenso wie Theateraufführungen weder juristisch noch gesundheitlich risikofrei planbar.

Da das Festival aber nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt Greifswald und des Landkreises Vorpommern liefert, sondern auch zur interkulturellen Verständigung in der Grenzregion, haben sich die Veranstalter entschlossen, in diesem Jahr die polnische Kultur in einer Weise zu vermitteln, die den Corona-Rahmenbedingungen angepasst sind.

Sofern möglich, wurden in dem ursprünglich vorgesehenen Zeitraum (12.-21.11.) all jene Formate angeboten, die unter Corona-Bedingungen umsetzbar sind. Dazu gehören zum einen die Präsentation polnischer Kurzfilme der Kunstakademie Krakau und des Szczecin Film Festivals auf der Homepage des polenmARkT e.V., deren Vorführung eigentlich im Rahmen zweier Abendveranstaltungen vorgesehen waren. Ferner wurden am 12. Und am 21.11. online-Veranstaltungen in Kooperation mit dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg angeboten. Bei der ersten handelt es sich um die 8. Deutsch-Polnische Rede (‚Deutschland und Polen: Kooperation trotz Differenzen‘). Bei der zweiten handelt es sich um eine Lesung mit der polnischen Schriftstellerin Magdalena Parys. Ein durchaus positiver Effekt dieser Veranstaltungen war, dass durch das online-Format ein noch größeres Publikum angesprochen werden konnte als dies bisher der Fall gewesen ist. Gleiches gilt für die Lesung mit Erzählungen Witold Gombrowiczs, die ebenfalls auf der Homepage des Vereins zur Verfügung gestellt wurde. Für Kinder entstand ein Hörspiel des Bestsellers Die unfassbaren Abenteuer der Socken von Justyna Bednarek.

Allerdings gibt es Kulturformate, die ein Live-Publikum brauchen. Dies gilt gerade für die Musik, zumal nicht wenige Künstler auch auf die Einkommen aus Gagen angewiesen sind. Aus diesem Grund veranstalteten wir auch außerhalb der Kernzeit des Festivals entsprechende Konzerte (mit der Band HuRaban in Groß Kiesow, Görmin und Greifswald), sofern sie unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen durchführbar waren (beispielsweise Open Air oder mit eingeschränkten Besucherzahlen). Dadurch franste die Kernzeit des Festivals natürlich ein wenig aus, doch gelang es uns damit, unter den gegebenen Bedingungen polnische Kultur nicht zuletzt auch im Landkreis lebendig zu präsentieren.

Auch wenn das Festival dadurch seinen gewohnten Charakter zwangsläufig partiell verliert, so blieb auf diese Weise die polnische Kultur in Greifswald und Umgebung zu dem geplanten Festivaltermin und darüber hinaus präsent. Diese zeitliche Ausdehnung ist allein der Corona-Lage geschuldet und stellte den Versuch dar, die Breite des kulturellen Angebots auch unter den erschwerten Bedingungen aufrechtzuerhalten.

polenmARkT 2021 in den Zeiten der Corona

Nach mehreren Veranstaltungen in den Sommermonaten (in Ramin, Stettin, Groß Kiesow) bereicherte das Kulturfestival polenmARkT auch im November (15.-29.) die Hansestadt Greifswald und die Region mit Konzerten, Ausstellungen, Lesungen und anderen inspirierenden Kulturveranstaltungen. Über 20 Einzelveranstaltungen bildeten ein facettenreiches Angebot in den Bereichen Kultur, Kunst, Musik und Geschichte. Dazu gehörten Ausstellungen, Lesungen mit renommierten polnischen Autoren, Konzerte, ein vielfältiges Filmprogramm und Vorträge. Zu aktuellen und gesellschaftlichen Themen wurden am 18., 26. und am 29. November Veranstaltungen in Kooperation mit dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg angeboten. PD Dr. Yvonne Pörzgen eröffnete diese Veranstaltungsreihe am 18. November mit einem Vortrag über Stanislaw Lem, der einer der weltweit meistgelesenen Science-Fiction-Autoren ist, dessen Geburtstag sich im diesjährigen September zum 100. Mal jährt. Am 26. November las Dorota Danielewicz, eine polnische Publizistin, Schriftstellerin, Übersetzerin und Kulturmanagerin und Mutter eines behinderten Sohnes, aus ihrem Buch „Jan’s Weg“. In ihrem Buch schreibt sie über die tiefgreifenden körperlichen und seelischen Erfahrungen, die die Familie mit der immer fortschreitenden Behinderung des zuerst gesunden Jans macht. Im Rahmen der 9. Deutsch-Polnischen Rede am 29. November hielt Prof. Adam Bodnar, polnischer Verfassungsrechtler, Menschenrechtsaktivist und ehemaliger Bürgerrechts-beauftragter, einen Vortrag über die Krise der Demokratie in Polen. Außerdem gab es mehrere Lesungen mit dem Mitarbeiter des Deutschen Poleninstitutes, Dichter und Schriftsteller  Matthias Kneip und dem Journalisten Witold Schabłowski, der auf vier Kontinenten diejenigen aufgestöbert hatte, die für die Diktatoren in der Küche standen. Musikalisch waren die polnischen Kulturtage vielfältig, international und boten wie gewohnt so ziemlich alles, was das Ohr begehrt. Krzysztof Meisinger, einer der herausragendsten und charismatischsten Klassik-Gitarristen der Welt, präsentierte mit dem weiblichen Streichquartett „Kwartet Dafô” die Musik des Astor Piazzolla im Theater Vorpommern am 21.11.21. Piotr Wojtasik, ein Virtuose der Trompete, ausgezeichneter Improvisator und Komponist, der seit über 30 Jahren auf der Bühne steht, trat gemeinsam mit Musikern auf, mit denen er seit geraumer Zeit in verschiedensten Besetzungen zusammenarbeitet. Die Kompositionen entstanden mit dem Gedanken an die Konzertreihe mit der Weltlegende des Jazz – Bobby’m Few (St. Spiritus, 23.11.21). Hey Hato schafft melodische Werke, die im Ohr bleiben. Hinter jedem seiner minimalistisch aufgebauten Werke versteckte sich eine Erzählung (Rubenowsaal, 24.11.21). Zum Finale konzertierten Leepeck (zeitgenössischer Folk, Pop, Alternative/Indie) und João de Sousa, der das Gefühl, den Liebeskummer, die Sehnsucht nach jemandem, der fortgegangen ist, den Alltag und seine Errungenschaften besang und das auf polnisch und portugiesisch (Fado polaco) im St. Spiritus am 27.11.21. Kunstinteressierte konnten sich in einer Installation um Mensch, Himmel und Erde der polnischen Künstlerin Martyna Kabulska inspirieren lassen, ausgestellt in Kooperation mit ArtCube.

Auf dem Weg in die Normalität – polenmARkT 2022

Die polnischen Kulturtage „PolenmARkT“ boten 2022 erneut die Möglichkeit, die facettenreiche und spannende Kultur Polens live zu erleben. Anregende Abende mit Film, Literatur und Musik fanden statt. Lesungen und Diskussionen mit interessanten Autorinnen und Autoren wie Karolina Kuszyk, Jakub Żulczyk, Żanna Słoniowska gehören dazu wie die Ausstellungen von Wojciech Wieckowski, Andrzej Łazowski, Götz Lemberg, Grażyna Lupa und Ewa Aberbuch. Musikliebhabern wird viel geboten: ukrainisches Duo mit dem Schofarhorn Nata Vakshynska & Evgeny bei der Eröffnung und im Hermann, zeitgenössischer Folk, Fado, Folk Jazz mit Ola Jas, Punk mit SKØV im Klex, Reggae mit Mesajah, eine innovative Electro-Live-Show mit brodachè in der Straze und Folk-Pop mit Hubert Szczęsny in Stralsund. Filmfreunde konnen sich über Kurzfilmabende der Kunstakademie Krakau sowie des Szczecin Film Festival freuen. Vorträge zur polnischen Geschichte, zur polnischen Gesellschaft und zu slawischen Spuren in Landschaftsformungen Mecklenburg-Vorpommerns, die Deutsch-Polnische Rede mit Dipl.-Pol. Bastian Sendhardt (Deutsches Polen-Institut, Darmstadt) und die Live-Show mit Steffen Möller in der Stadthalle rundeten das Programm ab.

 

polenmARkT 2023

Die Polnischen Kulturtage polenmARkT 2023 wurden in diesem Jahr bereits zum 26. Mal durchgeführt. Bereits vor der offiziellen Eröffnung begann das Festival mit einer Ausstellung ausgewählter Werke des Künstlers Michał Żak. In der Galerie Art-Cube präsentierte er die Kunstinstallation „Good Luck“, die sich visuell auf seine im Kulturschaufenster in der Lutherstraße ausgestellten lebhaften und farbenfrohen Fotografien mit dem Titel „Faces / Places“ bezieht, die aus Porträts und Fotografien der letzten Jahre besteht. Gemessen an der Zahl und Resonanz der BesucherInnen, bildeten folgende Veranstaltungen Höhepunkte des diesjährigen Festivals: Im musikalischen Programm das Konzert von Kathia, welches im St. Spiritus stattfand und dort die Zuschauer aus ihren Sitzen hob und die Jazzkonzerte von Alex Marek und Janusz „Kanapa“ Jędrzejewski. Alex Marek verzauberte mit Eva Sand bereits kurz zuvor in Rostock mit ihrem unverwechselbaren Klang zahlreiche Zuschauer. Wie immer war der Abschlussabend ebenfalls ein Highlight der Festtage. Das Duo Kirszenbaum bewegte die Zuschauer zum Tanzen und um die tolle Stimmung noch ausnutzen zu können, spielte DJ Selekta Pehle  noch einige Stunden für das ausgelassene Publikum. Auch in diesem Jahr bot das Programm zahlreiche Lesungen in Greifswald und in der Umgebung. Zur Eröffnung gab es diesmal eine Lesung mit Joanna Bator, einer der bedeutendsten polnischen Schriftstellerinnen, Kulturexpertin, Feministin und Publizistin. Ihr neuer Roman „Bitternis“ erzählt von weiblichen Lebensentwürfen. Und wie sie scheitern. Im drängenden, sarkastischen, an Elfriede Jelinek erinnernden Ton entfaltet sich das Drama der zornigen Frauen, die ihr Geheimnis durch die Generationen weitergegeben haben. Krieg, Gewalt und privates Unglück haben die Angst und Bitternis hervorgebracht, aus deren Bannkreis erst die Jüngste, Kalina, heraustritt, indem sie davon erzählt. Mit Macht fordert sie das Glück ein, das den Frauen ihrer Familie versagt war. Die multimediale Lesung „Unterwegs in Polen“ ist eine ganz persönliche Liebeserklärung Hans Bollingers an ein unterschätztes Land, das es zu entdecken gilt. Alle Gegenden Polens, viele Naturschutzgebiete sind ihm bestens vertraut. In seinem Buch berichtet er auch über die Begegnungen mit den Menschen – Bauern, die nach alter Tradition ihre Felder bestellen, Köhler, die in der Wildnis leben und Holzkohle produzieren, Förster und Wildhüter, Bergleute in Schlesien, die erlebten, wie ihre Kohle nach Russland abtransportiert wurde. Auch die Lesung für Kinder mit Barbara Gawryluk durfte selbstverständlich nicht fehlen und animierte wieder zahlreiche Kinder zum Mitmachen und Verstehen. In ihrem Buch „Teraz tu jest nasz dom. Hier ist jetzt unser Zuhause“ die wahre Geschichte einer Familie aus Donezk auf, die durch den Krieg in der Ukraine gezwungen wurde, aus ihrer Heimat nach Polen zu fliehen.

Weitere Lesungen mit Inga Iwasiów aus „Das späte Leben“, mit Rebecca Maria Salentin aus „Iron Woman“, mit Dorota Maslowska, aus „Bowie in Warschau“ im Koeppenhaus und mit Ulrike Dotzer aus „Goldener Boden“ im Pommersches Landesmuseum sorgten für einen vollen Saal.

Wie immer gut besucht war auch der Kurzfilmabend in der Straze und die ausgiebigen Diskussionen und Fragerunden im Anschluss an die Filme.

Wie auch im letzten Jahr haben wir Wert darauf gelegt, das Festival nicht nur in Greifswald, sondern auch in der Region stattfinden zu lassen. So gab es wieder Veranstaltungen in Rostock, Stralsund, außerdem auch in Bergen auf Rügen, Demmin, Neubrandenburg, Torgelow, Wietstock, Ramin und Pasewalk, wo wir verschiedene Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerte stattfinden ließen.

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