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„Bowie in Warschau“. Buchvorstellung mit Autorin Dorota Masłowska und Übersetzer Olaf Kühl

Koeppenhaus, Bahnhofstraße 4-5, 17489 Greifswald

20.00 Uhr

Eintritt: 5 Euro

David Bowie steigt in Warschau aus dem Zug. Es ist Mai 1973. Die Poplegende betritt einen Buchladen und kauft Platten mit polnischer Volksmusik, die ihn später zum Song «Warszawa» inspirieren.

Mit dieser – wahren – Begebenheit beginnt Dorota Masłowskas Roman, in dem auf vergnüglichste Weise Pop und Sozialismus kollidieren, denn Bowie bringt in Warschau gleich eine ganze Lawine an Verwechslungen und skurrilen Verwicklungen ins Rollen: Der Inhaber der Buchhandlung, selbst verhinderter Schriftsteller, glaubt, in Bowie seinen Erzfeind, den Erfolgsautor Krempiński, zu erkennen. Der sensible Polizist Krętek hält den jungen Mann mit der Haartolle für den «Damenwürger», der gerade die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Mittendrin die Buchhändlergehilfin Regina, frisch von der Uni verwiesen, die mit Sarkasmus gegen die Erwartungen ihrer Mutter rebelliert, ihren wurstfingrigen Verehrer loszuwerden versucht und sich fast in die Weichsel stürzt. Jeder schlägt sich mit verdrängten und offenen Begierden, Neid und Ausbruchsfantasien herum – bis David Bowie auftaucht und alles auf eine komische Katastrophe zusteuert …

Dorota Masłowska erzählt mit einem unverwechselbaren Sound, schillernd, drastisch und mitreißend – und zeichnet in «Bowie in Warschau» ein ungeschöntes Gesellschaftsbild voller Sprachwitz und schwarzem Humor.

Dorota Masłowska wurde 1983 in Wejherowo, Polen, geboren. Ihr gefeierter Debütroman «Schneeweiß und Russenrot» wurde in mehr als zehn Sprachen übersetzt und mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Zuletzt erschien ihr Roman «Andere Leute». 2020 erhielt Masłowska den Göttinger Samuel-Bogumił-Linde-Preis. Ihre Bühnenstücke werden auch in Deutschland aufgeführt. Masłowska lebt mit ihrer Tochter in Warschau.

Ins Deutsche übertragen wurde der Text von Olaf Kühl (*1955), einem der profiliertesten deutschen Übersetzer aus dem Polnischen. Sein ausgeprägtes Sprachgefühl sowohl im Deutschen als auch im Polnischen hat er nicht nur in den Übersetzungen zahlreicher Bücher von Masłowska unter Beweis gestellt, sondern auch der Romane Szczepan Twardochs, die teilweise stark vom Schlesischen geprägt sind. Darüber hinaus hat er zahlreiche Übersetzungen u.a. von Witold Gombrowicz und Andrzej Stasiuk vorgelegt.

Eine Veranstaltung vom Koeppenhaus.

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