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Wenn wir heute auf die vergangenen 28 Jahre zurückblicken, erfüllt uns das mit großer Dankbarkeit – und auch mit ein wenig Stolz. In diesen 28 Jahren haben wir vieles erreicht: Wir haben mehrere hundert Veranstaltungen organisiert – Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Diskussionsrunden. Menschen aus Polen und Deutschland ins Gespräch gebracht – junge und alte, Studierende, Künstlerinnen, Bürgerinnen. Wir haben Brücken gebaut – nach Stettin, zur Philharmonie, zum Studentenfestival Juwenalia, und ganz neu: zum Jazz-Festival in Misdroy.

Und doch – so viel wir auch geschafft haben – wir stehen heute vor Herausforderungen. Die politische Lage in Europa ist angespannt. Nationale Interessen gewinnen wieder an Gewicht. Der europäische Gedanke, auf dem unsere Arbeit basiert, wird zunehmend infrage gestellt. Und auch wir selbst merken, wie schwer es geworden ist, so ein großes Festival auf die Beine zu stellen: Der Alltag fordert uns. Beruf, Familie, volle Kalender. Wir brauchen mehr Unterstützung – insbesondere von der Politik. Ein Festival wie der polenmARkT kann auf Dauer nicht rein ehrenamtlich gestemmt werden. So groß unser Engagement auch ist – ohne eine feste Stelle, wenigstens eine halbe, wird es sehr schwer, diese Arbeit weiterzuführen. Wir brauchen jemanden, der sich dauerhaft kümmern kann: um Förderanträge, um die Kommunikation mit Künstler*innen, um die Planung und Durchführung all der vielen Projekte, die uns am Herzen liegen. Es geht hier nicht nur um Kultur – es geht um eine aktive, gelebte Nachbarschaft in der Grenzregion. Und dafür braucht es Struktur. Verlässlichkeit. Kontinuität. Wenn wir es ernst meinen mit der europäischen Idee, mit dem deutsch-polnischen Miteinander, mit kultureller Bildung und zivilgesellschaftlichem Engagement – dann braucht es auch die entsprechende politische und finanzielle Anerkennung.

Wir  wissen: Es ist kein einfaches Umfeld. Für niemanden. Aber wir sind überzeugt: Diese Arbeit lohnt sich. Für Greifswald. Für Vorpommern. Für die Region. Und für Europa. Weil es wichtig ist. Weil es gebraucht wird. Weil Kultur verbinden kann, wo Politik manchmal trennt. Wir wollen weiter Brücken bauen. Zwischen Ost und West, zwischen Stadt und Land, zwischen Wirtschaft und Kultur. Und vor allem: zwischen den Menschen.

 

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