Wir sind aus Pommern!
Ausstellung im Kulturschaufenster Lutherstraße
Ausstellungsdauer: 06.11.2022 – 25.11.2022
In unserem Alltag ist auch die Mathematik wichtig, das bemerken wir nicht immer. Natürlich können wir untereinander mit uns rechnen, an runde Jahrestage denken, erkennen, was ein Quadrat ist, und sich unendlich lange im Kreis drehen und über Dinge reden.
Polen ist seit 18 Jahren Vollmitglied der Europäischen Union. Man könnte sich fragen, ob dieses symbolische Erwachsenwerden in gewissem Sinne bereits die Reife der Gesellschaft, der politischen Elite und der Empfindsamkeit der aktiven Bürger ist? Ein sehr wichtiger Impuls für die deutsch-polnische Grenzregion war der Beitritt Polens zum Schengener Abkommen. Die 15 Jahre der Grenzenlosigkeit trugen zum Eindruck der ewigen Freiheit bei, aber das ist eine Illusion. Ein gutes Beispiel dafür war die barbarische Schließung der EU-Binnengrenzen im Rahmen der Bekämpfung des Coronavirus, die die Freizügigkeit von Menschen einschränkte, die auf der polnischen Seite arbeiten und auf der deutschen Seite leben oder umgekehrt.
Anlässlich des 15. Jahrestages des Beitritts Polens zum Schengener Abkommen habe ich mich daher entschlossen, einige Porträts von Menschen zu präsentieren, die auf deutscher Seite leben und mit Polen verbunden sind. Dies ist eine Sammlung von Menschen, die sich selbst für das Projekt zur Verfügung gestellt haben oder die ich als Menschen für den deutsch-polnischen Dialog schätze. Dieser Alltag zeigt die Vor- und Nachteile des Lebens an der Grenze, aber ein wichtiges Element ist ein bestimmtes Dreieck - nicht das Bermuda-Dreieck, sondern ein Machtdreieck, das sich zwischen Berlin, Stettin und Greifswald befindet. Wir können uns natürlich sehr positiv über den Raum äußern, der für Investitionen und die Wiederbesiedlung der entvölkerten Gebiete zwischen diesen drei Städten zur Verfügung steht.
Trotz einer gewissen Grenzenlosigkeit leben wir natürlich in einem Rahmen - lassen sie uns diesen Rahmen zwischen 1945 und 2045 schließen - dann glaube ich, dass wir mithilfe unserer aktiven Bürger, die sich im Bereich der europäischen Integration engagieren, einen neuen positiven Ausblick für die Region erschaffen können.
Andrzej Łazowski
Edward Orlowski (Gutshaus Ramin)