Montag 14.11.
Umgedreht und spiegelverkehrt. Sachzeugnisse und Mythen. Slawische Spuren in Landschaftsformungen Mecklenburg-Vorpommerns.
Vortrag von Dr. Ute Marggraff (Universität Greifswald)
Koeppenhaus - Literaturzentrum
Bahnhofstr. 4/5, 17489 Greifswald
18 Uhr
Eintritt frei
Ende des 18. und im 19. Jahrhundert nahmen slawische Intellektuelle verstärkt pommersche und mecklenburgische Landschaften in den Blick, um nach Überresten westslawischer Stämme zu suchen, die einst hier gesiedelt hatten. Teile des mecklenburgischen Adels und der Herrscherhäuser nahmen diese Impulse auf und ließen sie in ihre Landschaftsformungen nach englischem Vorbild einfließen. Nicht nur der Hof in Neustrelitz, auch Joseph von Maltzan zeigte sich auffallend interessiert an den Prillwitzer Idolen, die 1768 am Ufer der Lieps aufgetaucht waren und mit dem sagenumwobenen Tempel der Lutizen in Rethra assoziiert wurden. Anspielend auf die konkrete Geschichte des Landes und einzelner Regionen, wurden auch in späterer Zeit slawische oder vermeintlich slawische Sachzeugnisse den bis dahin bevorzugten antik-christlichen Artefakten, bzw. ihren Nachbildungen zur Seite gestellt. Im Spannungsfeld von Mythos und Realität formen Flurnamen, Staffagebauten, Skulpturen sowie literarische Texte und Gemälde diese Konstrukte um und bereichern bis heute die Mecklenburgische Kulturlandschaft.
Dr. phil. Ute Marggraff forscht und lehrt als Wissenschaftliche Mitarbeiterin zur polnischen russischen und tschechischen Literatur- und Kulturgeschichte an der Universität Greifswald. Zu ihren Interessensgebieten zählen die Kultursemiotik, die Vielschichtigkeit von Kulturen und slawisch- westeuropäische Kulturtransfers, die in Publikationen sowie Theater-, Film- und Ausstellungsprojekte u.a. zur frühen Geschichte der Slawen in Mecklenburg-Vorpommern einflossen.
Präsentation der Animationsfilme der Kunstakademie Krakau

20:15 Uhr
Filmschau
Brasserie „Hermann“
Gützkower Str. 1
Eintritt frei
Die Schule des Animationsfilms an der Krakauer Akademie der Schönen Künste präsentiert ausgewählte Filme, die als Diplom- oder Studienarbeiten im letzten Jahr gedreht wurden. Zu sehen sind Filme junger Künstler*innen, von denen einige sich bereits wachsender Bekanntheit erfreuen, wie ihre Teilnahme an verschiedenen Festivals belegt. Das präsentierte Programm ist ausgesprochen vielfältig. Damit repräsentiert es sowohl die unterschiedlichen Temperamente der Künstler*innen, als auch den einzigartigen Charakter der Schule, an der jedes Jahr originelle und anerkannte Animationsfilme entstehen.
Jan Matejko Akademie der Bildenden Künste in Krakau:
Die Jan Matejko Academy of Fine Arts in Krakau ist die älteste Kunsthochschule Polens. Sie wurde 1818 gegründet und bestand zu Beginn als Zeichen- und Malschule innerhalb der Literaturabteilung der Jagiellonen-Universität (gegründet 1364). Nachdem sie 1873 zu einer eigenständigen Einheit wurde, erhielt sie den Namen School of Fine Arts und ihr damaliger Direktor war ein bedeutender polnischer Historienmaler, Jan Matejko (1838-1893), der heutige Schirmherr der Akademie. Die Jan Matejko Akademie der Bildenden Künste in Krakau unterrichtet seit 180 Jahren Künstler, darunter Maler, Bildhauer, Grafik-, Innenausstattungs- und Industriedesigner, Bühnenbildner und Kunstkonservatoren von hohem Rang und trägt so wesentlich zur Schaffung der polnischen Kultur und ihrer Förderung in der ganzen Welt bei.