Donnerstag 17.11.
O_D_E_R-CUTS
Pommersches Landesmuseum, Rakower Str. 9
18:00 Uhr
Eintritt frei
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Jede Region hat eine Lebenslinie, die sie bestimmt, ohne die sie nicht wäre, was sie ist. Für das östliche Brandenburg ist diese Bestimmung sogar in den Namen der Region eingegangen: Oderland. »Odercuts« macht deutlich, wie sehr die Landschaft von der Oder versorgt, durchzogen und beeinflusst wird. Die Fotografien zeigen den Fluss aus einem ungewöhnlichen Sichtwinkel. Sie sind aus der Perspektive der Oder aufgenommen: Der Fluss schaut gewissermaßen zurück. Die Oder stellt sich als Raum voller überraschender Naturerlebnisse und historischer Bezüge dar, was in seiner Gänze vielen Einheimischen und Besuchern unbekannt sein dürfte.
Götz Lemberg ist Lichtkünstler und Fotograf. Seine Arbeiten erhielten zahlreiche Preise und wurden in vielen Ausstellungen gezeigt.
In Gesellschaft des Künstlers Götz Lemberg wird der erste Blick auf seine Ausstellung möglich.
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa in Potsdam anlässlich
des Themenjahres „Land in Sicht! Pommern jenseits der Strände“ und mit der Kulturreferentin für Pom-
mern und Ostbrandenburg.
Karolina Kuszyk liest aus "In den Häuern der Anderen". Moderation: Arkadiusz Łuba
Kulturspeicher
Bergstraße 2
17373 Ueckermünde
18:00 Uhr
Eintritt frei
Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
Etwa zehn Millionen Deutsche flohen mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Schlesien, Pommern, der Neumark und Ostpreußen oder wurden von dort vertrieben. Zurück blieben ihre Häuser, Straßen, Fabriken und Kirchen, aber auch ihre Möbel, Küchengeräte und Bilder. Welche Geschichten erzählen sie heute über ihre ehemaligen Besitzer? Die Gebiet östlich von Oder und Neiße lagen fortan in Polen, Menschen aus anderen Landesteilen, darunter Vertriebene aus den östlichen Grenzgebieten um Lemberg und Vilnius, wurden dort angesiedelt. Wie machten sie die Städte und Dörfer der ehemaligen Besatzer zu ihrer Heimat? Gestützt auf Archivfunde, Forschungsarbeiten, Literatur und eine Vielzahl persönlicher Begegnungen erzählt Karolina Kuszyk davon, wie die Biografien von Menschen und Dingen miteinander verwoben sind.
»Dieses Buch füllt eine Leerstelle: Es erzählt, was es für die Polen bedeutete, in die von den Deutschen verlassenen Gebiete zu kommen, sich die Dörfer, Städte, Häuser des Feindes anzueignen. Karolina Kuszyk beschreibt anschaulich, nahbar und emotional.«
Christiane Hoffmann
»Karolina Kuszyk gelingt etwas Außergewöhnliches. Auf einfühlsame Weise beschreibt sie die Herausforderung der polnischen Nachkriegsgesellschaft, mit dem deutschen Erbe im heutigen Westpolen umzugehen. Endlich liegt dieses wegweisende Buch in deutscher Sprache vor.« Andreas Kossert
Karolina Kuszyk, geboren 1977 in Legnica, lebt in Berlin und Niederschlesien und arbeitet als freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Lehrbeauftragte, u.a. an der Viadrina. Sie übersetzte u.a. Max Frisch, Ilse Aichinger, Karen Duve und Bernhard Schlink ins Polnische. „In den Häusern der anderen“ wurde 2020 mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet und regte in Polen eine lebhafte Diskussion über den Umgang mit dem deutschen Erbe an.
Arkadiusz Łuba, Literaturwissenschaftler und -kritiker, Übersetzer und (Radio)Journalist, freier Forscher und Autor. Aufsätze u.a. zu Joyce, Gombrowicz, Słowacki, Comics und politischen Cartoons. Buchpublikationen: Okno na Joyce’a (Fenster zu Joyce, Olsztyn 2007), Ślady. Antologia przekładów Arkadiusza Łuby (Spuren. Übersetzungsanthologie von Arkadiusz Łuba, Olsztyn 2003), Republika marzeń. Leader. Trainer. Coach – Samorozwój a pytania o sens życia (Die Republik der Träume. Leader. Trainer. Coach – Selbstentwicklung sowie Fragen nach dem Sinn des Lebens, Opole 2010). Lebt und arbeitet in Berlin.