Donnerstag 10.11.

Feierlicher Eröffnungsabend

18:00 Uhr 

Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald

Martin-Luther-Straße 14

Eröffnung des polenmARkT 2022 mit der 10. Deutsch-Polnischen Rede von Dipl.-Pol. Bastian Sendhardt (Deutsches Polen-Institut, Darmstadt) und feierliche Verleihung des XXIII. Förderpreises der Sparkasse Vorpommern für deutsch-polnische Zusammenarbeit an der Universität Greifswald 

Mit dem Förderpreis wird vorzugsweise die Forschungsarbeit junger Wissenschaftler*innen aller Disziplinen ausgezeichnet, die im Rahmen einer deutsch-polnischen Zusammenarbeit entstanden ist oder einen bedeutenden Beitrag zum Bereich der deutsch-polnischen Beziehungen leistet; der Förderpreis kann auch als Anerkennung für Verdienste um die Intensivierung der Kooperation mit polnischen Institutionen an der Universität Greifswald und in ihrem direkten Umfeld verliehen werden.

Scheinwerferlicht und blinde Flecken – Wie Deutschland und Polen einander (nicht) sehen, 10. Deutsch-Polnische Rede, Bastian Sendhardt, Deutsches Polen-Institut (Videomitschnitt)

Ende 2022 scheinen die deutsch-polnischen Beziehungen in einer tiefen Krise. Im Kontext des russischen Krieges gegen die Ukraine erntet Deutschland aus Polen massive Kritik für seine verfehlte Russlandpolitik und das wiederholte Zögern bei der militärischen Unterstützung der Ukraine. Zudem erhob die polnische Regierung erstmals offiziell Reparationsforderungen an Deutschland für die während des Zweiten Weltkriegs erlittenen Schäden und Verluste. Und selbst wohlwollenden Kommentatoren gilt Deutschland derzeit als Land, das dem selbsterklärten Führungsanspruch hinterherläuft und sich trotz selbst eingestandener Fehler nur bedingt lernbereit zeigt. Umgekehrt erscheint Polen aus deutscher Perspektive häufig als Störenfried innerhalb der Europäischen Union, der durch Verstöße gegen das Prinzip der Rechtstaatlichkeit, die zunehmende Verschärfung der Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch und die Diffamierung von LGBT-Personen negativ in Erscheinung tritt. Hieran konnte auch die kurzzeitige Bewunderung angesichts der polnischen Willkommenskultur gegenüber Millionen ukrainischer Kriegsflüchtlinge kaum etwas ändern. Die diesjährige Deutsch-Polnisch Rede will einen genaueren Blick auf die genannten Themen werfen, die im Scheinwerferlicht der deutsch-polnischen Beziehungen stehen, gleichzeitig aber auch die blinden Flecke sichtbar machen und somit nachzeichnen, wie Deutschland und Polen einander (nicht) sehen.

Bastian Sendhardt: Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Büro Berlin, Diplom-Politikwissenschaftler, Studium der Politikwissenschaft und Philosophie in Erlangen, Bielefeld und Krakau. Seit Mai 2020 ist Bastian Sendhardt am Deutschen-Polen-Institut tätig. Zuvor arbeitete er für das Warschauer Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung und das Aleksanteri-Institut für Russland- und Osteuropastudien. Daneben nahm er Lehraufträge an der Universität der Bundeswehr München und der Universität Helsinki wahr.

Der Abend wird musikalisch umrahmt von Nata & Evgeny. Das Duo holt mehr Klänge aus dem Schofarhorn heraus als jemals jemand vor ihnen. Ihre originellen Kompositionen versetzen das Instrument aus vergangenen Zeiten in die heutige moderne, elektronische Welt. 

Zum Abschluss wird beim traditionellen Buffet noch Zeit und Raum für Begegnungen bleiben, um den Eröffnungsabend ganz im Zeichen des kulturellen Austausches ausklingen zu lassen.

Die bisherigen Preisträger*innen

Mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Vorpommern

Preisträgerin 2021: Frau Dr. Susanne Kabatnik. Foto: Marek Fialek